Vereins Chronik

Schon im ausgehenden Mittelalter gab es Schießgesellschaften. Es waren Schießvereinigungen in Stadt und Land, die von den Herzögen von Würtemberg begünstigt und von den Ämtern und Gemeinden mit Beiträgen unterstützt wurden.
Da die Schützengesellschaften eine Halbamtliche Einrichtung waren, bekamen sie in dem damaligen Obrigkeitsstaat ihre strengen Satzungen von Amtswegen, die sogenannte Schützenordnung. Der Ablauf des Schießen war aufs genaueste geregelt, Übertretungen wurden streng bestraft. 
Das auch Korb schon in dieser Zeit eine Schützengesellschaft hatte, sagt uns der Flurname "Schießmauer" Ecke Waiblinger- und Steinstraße bei Haus Killinger. 
Dort war eine der drei Zwergwiesen die der Herrschaft Württemberg gehörten. Größe von einem Tagwerk (ca. 20 Ar). 
Dort wurden Steinplatten aus Schilfsandstein aufgestellt, hinter denen die Schießübungen stattfanden. Leider gibt es hierüber keine Aufzeichnungen im Korber Rathaus, die uns Einzelheiten darüber berichten könnte. 
Sicher ist, das dort bis zur Gutsablösung 1842/43 geschossen wurde. 
Im 20. Jahundert entstand ein Schützenhaus im Waiblinger Holzweg oder wie der Platz dort auch heißt, in der Steinreinacher Hohlgasse. Dieses wurde zur Zeit der Wohnungsnot in ein Wohnhaus umgebaut und ist es heute noch. 
Nach der Erlaubnis zur Wiedergründung des Deutschen Schützenbundes, hatte der Schießsport einen erneuten Aufschwung. So ist es nicht verwunderlich, das nach jahrelanger Pause auch in Korb wieder der Wunsch nach einer Schützenvereinigung wach wurde. 
So trafen sich im November 1963 die ersten Interessenten zur Gründung der jetzigen Schützengilde Korb-Steinreinach e.V. im Gasthaus "zum Hirsch". Bei der Vereinsgründung wurden die Satzungen des Württembergischen Schützenbundes und des Landessportbundes zu Grunde gelegt. 
Hier nun die Vereinsgründer: Alfred Herrmann, Reinhold Häußermann, Hans Renz, Erich Krimmer, Paul Bohn, Eugen Hermann, Erich Ruoff, Theo Wettemann und Eugen Grün. 
Die ersten Schießübungen fanden 1963 im Ringersaal des Gasthauses Hirsch statt. Leider erwies sich dieser Saal als zu klein, um vorschriftsmäßig Luftgewehr zu schießen. Die Gilde siedelte in den nahegelegenen Kronensaal um. Dieser hatte die erforderliche Länge. Die Schießzeiten waren jeweils Mittwoch abends und Sonntag vormittags. 
Nachdem der Verein am 23.01.1964 offiziell ins Vereinsregister als e.V. eingetragen war, erwog man selbst ein Schützenhaus mit den dazugehörigen Schießanlagen zu erstellen. 
Auf schriftliche Bitte des Vorstandes an die Gemeinde, war diese bereit, der Schützengilde den am Hörnle gelegenen abgetragenen Steinbruch zur Verfügung zu stellen. 
Bei einer Besichtigung am 24.08.1964 durch Herrn Landrat Bertheau, Bürgermeister Schick, Kreisbaumeister Röder sowie ein Vertreter des Naturschutzes, Herren vom Regierungspräsidium und Gemeinderatsmitglieder, des Architekten und dem Vorstand des Vereins, wurde der Schützengilde das Grundstück zum Bau eines Schützenhauses zugesprochen. 
Von diesem Zeitpunkt an nahm die Zahl der Mitglieder rasch zu und hatte die Zahl 90 in kurzer Zeit überschritten. Nun wurden die ersten Vorbereitungen für den Bau des Schützenhauses getroffen. 
In freiwilligen Arbeitseinsätzen wurde planiert. Am 07.03.1065 kam endlich die Baugenehmigung. Dann begann die Beschaffung eines tragbaren Kredites. Diese Hürde wurde geschafft, zum Teil unter Bürgschaften einzelner Vereinsmitglieder. 
Verhandlungen, die in der Zwischenzeit mit der Firma Nusser geführt worden waren, kamen zum Abschluss und zur Lieferung der Fertigteile des aus Holz bestehenden Hauptstockes des Schützenhauses. Der komplette Unterstock, wurde in Eigenleistung vom 7.03.1965 bis Anfang November in Massivbauweise erstellt. So konnte schon am 11.09.1965 das Richtfest gefeiert werden.  Im Januar 1966 wurde dann bereits der Schießbetrieb im eigenen Haus aufgenommen, somit nach einer Gesamtbauzeit von 16 Monaten. 
Nachdem das Haus nun einigermaßen fertig war, wurde die Arbeit auf die Schießanlagen konzentriert. Nach Fertigstellung befanden sich im Schützenhaus, 14 Luftgewehrstände im Obergeschoss, im Untergeschoss 5 Automatische Langwaffenstände auf 50 Meter, und 5 Stände 25 Meter für Kurzwaffen zur Verfügung. 
Um einem Außenstehenden Einblick zu geben: Diese enorme Leistung wurde von nur etwa 20 Idealisten des Vereins erbracht. Die seit Baubeginn bis zur Einweihung, über 20.000 Stunden freiwillig am Bau des Schützenhauses gearbeitet haben. 
Die Schützengilde wuchs und die Sportlichen Erfolge mit. Der Fokus der Mitglieder änderte sich vom reinen Luftgwehrschießen mehr zum Pistolenschießen. 
So entschloss sich der Verein, die zum Teil marode und zu kleine Schießanlage in den Jahren 1999 - 2001 neu zu bauen. 
Der Vorstand Marcus Frech trieb Federführend diesen Umbau voran. 
Durch die Planung des Korber Architekt Paul Schäfer konnten die Arbeiten beginnen. Die Alte Schießanlage wurde komplett abgerissen. Dann erfolgte der Rohbau durch Firma Gebrüder Schatz. Es entstand eine Pistolenhalle mit 10 Ständen. Auf der Langwaffenbahn wurden die ersten 10 m überdacht. Die Ehemals 14 Luftgewehrstände wurden auf 8 reduziert und auch in das neue Gebäude, als Halle integriert. 
Der komplette Innenausbau wurde, wie schon einmal, durch eine Hand voll Idealisten des Vereins gestemmt. 
Nach diesem riesigen Berg an Arbeit, konnten die Schießübungen auf einer top modernen Anlage im Jahre 2003 wieder aufgenommen werden. 
Möge die Schützengilde diese herausragende Leistungen auch in Zukunft nie vergessen.